Wenn Sie sich in das Thema „Bitcoin“ einfuchsen, stolpern Sie bald über den Begriff „Mining“, also das Schürfen der digitalen Währung. Wie das funktioniert, erfahren Sie hier.

Für das Mining von Bitcoin werden Hochleistungscomputer benötigt. Aktuell sind diese quer über die ganze Welt verteilt. Besonders in China und Indien gibt es zahlreiche Schürfer, die rund um die Uhr neue Bitcoins schürfen. 

Alle Informationen zum Mining sowie die Antwort auf die Frage, ob Sie das auch können, lesen Sie hier.

Was bedeutet Bitcoins schürfen?

Es gibt drei Möglichkeiten, um an Bitcoins zu gelangen:

  1. Sie kaufen Bitcoins an einem gängigen Handelsplatz für Kryptowährungen.
  2. Ihre Güter und Dienstleistungen werden mit Bitcoin bezahlt.
  3. Sie sorgen selbst dafür, dass ein neuer Bitcoin entsteht, indem Sie ihn „minen“, bzw. schürfen.

Beim Mining entsteht nicht wirklich etwas Greifbares, da Kryptowährungen ausschließlich digital existieren. Somit stellen die Miner auch keinen Bitcoin in dem Sinne her, dass sie etwas Physisches erstellen.

Was tun Bitcoin-Miner?

Um zu verstehen, was Bitcoin-Mining ist, muss man einen Schritt zurückgehen: Bitcoin existiert wie erwähnt nur digital. Um die ebenfalls nur digital vorgenommenen, weltweiten Transaktionen mit der Währung nachvollziehen zu können, wird eine enorme Rechenleistung von Computern benötigt. 

Diese Computer tragen jede Transaktion in die sog. Blockchain ein. Sie kann als digitales Kassenbuch verstanden werden. So bleibt jede Bitcoin-Transaktion vollkommen transparent. 

Die genaue Eintragung verhindert außerdem, dass ein Bitcoin mehrfach ausgegeben wird. Man spricht hier vom sog. „Double Spending“. All dies erhält den Wert der Kryptowährung.

Was die Miner dafür konkret tun, ist dies:

  • Sie stellen die Rechenleistung ihres Computers zur Verfügung.
  • Mit dieser Rechenleistung werden die mit Bitcoin getätigten Transaktionen verarbeitet und in die Blockchain eingetragen.
  • Als Belohnung dafür bekommen die Miner eine bestimmte Menge Bitcoins.

Durch das Mining wird also gewährleistet, dass immer genug Rechenleistung vorhanden ist, um die Blockchain zu pflegen. Das ist wichtig, um den Wert bzw. Kurs der Währung nicht zu gefährden.

Lesen Sie dazu auch: Wie entsteht der Bitcoin-Kurs?

Bitcoins schürfen: Wie geht das?

Sobald ein Block von Transaktionen durch die Computer errechnet wird, arbeiten ihn die Schürfer durch einen Prozess ab, der für die Blockchain spezifisch ist. Das funktioniert so:

  • Am Anfang des Prozesses werden die Informationen für die Transaktionen des Blocks mathematisch verschlüsselt. So wird eine hohe Anzahl an Informationen in einen deutlich kleineren „Hash“ umgewandelt. Ein Hash ist eine Zahlenfolge. Jeder Hash ist einzigartig und unterscheidet sich von allen anderen.
  • In der Bitcoin Blockchain enthält ein Hash die Information des letzten Blocks sowie die Informationen der neu durchgeführten Transaktionen. Der Mining Prozess stellt sicher, dass Transaktionen nicht verfälscht werden können. 
  • Im Gegenzug für das Mining erhält der Miner eine Belohnung in Form von Bitcoin. Derzeit (Stand: Februar 2021) sind das 6,25 Bitcoin je Block. 

Je nach aktuellem Kurs der Kryptowährung verdienen Miner also mal mehr und mal weniger durch das Schürfen.

Hier finden Sie die aktuellen Kurse der verbreitetsten Kryptowährungen.

Verschiedene Verfahren zum Schürfen von Bitcoin

Man unterscheidet beim Mining zwei Verfahren:

  1. Proof-of-Work (POW)
  2. Proof-of-Stake (POS)

Proof of Work (POW)

Beim POW handelt es sich um einen sog. Konsensmechanismus. Er wird für Bitcoin bzw. die Blockchain genutzt. Dies bedeutet, dass die Miner die mit der Kryptowährung getätigten Transaktionen durch Rechenleistung validieren. 

Bevor ein weiter Eintrag zur Blockchain hinzugefügt wird, bekommen die Miner hierfür komplizierte, kryptografische Aufgaben. Diese lassen sie durch ihre Rechner lösen. Gelingt dies, kann der Betreiber mit der Lösung nachweisen, dass er Rechenleistung zur Verfügung gestellt hat. Dies wird vom Netzwerk überprüft und erst dann wird der neue Eintrag der Blockchain hinzugefügt.

Proof of Stake (POS)

Beim Proof of Stake wird ebenfalls ein Konsens darüber erzielt, wer den nächsten Block an die Blockchain anhängen darf. Dabei wird eine gewichtete, zufällige Auswahl getroffen. Zum Tragen kommen bei der Auswahl die Teilnahmedauer der Miner und auch deren Krypto-Vermögen.

Der ausgewählte Miner hält dann kleinere Mengen der Kryptowährung in seiner Wallet vor. Dadurch werden sie entsperrt. Die teilnehmenden Miner validieren mit der Gesamtheit der Anteile die Transaktionen. Als Belohnung gibt es auch hier einen bestimmten Betrag in Bitcoin.

Kann jeder Bitcoins schürfen?

Theoretisch kann jeder Bitcoins schürfen und als Miner agieren, der über die entsprechende Ausrüstung verfügt. Zum Minen der Kryptowährung muss lediglich die spezielle Hardware rund um die Uhr im Einsatz sein.

Darf jeder Bitcoins schürfen?

Prinzipiell darf auch jeder Bitcoin schürfen und neue Bitcoins erschaffen. In Deutschland handelt es sich dabei allerdings um eine rechtliche Grauzone.

Möchten Sie auf Nummer sicher gehen, dass mit Ihren Mining-Aktivitäten alles rechtlich und steuerlich einwandfrei ist, sollten Sie sich professionell beraten lassen und ggf. ein Gewerbe anmelden.

Bitcoins schürfen: Welche Technik braucht man?

Man braucht eine gewisse Ausrüstung, damit man sich erfolgreich als Miner betätigen kann. 

Schweres Gerät braucht man auch für das Schürfen von Bitcoins, allerdings geht es dabei eher um Rechenleistung, als um PS. Photo by Jason Jarrach on Unsplash
Schweres Gerät braucht man auch für das Schürfen von Bitcoins, allerdings geht es dabei eher um Rechenleistung, als um PS. Photo by Jason Jarrach on Unsplash

Für das Mining braucht man eine leistungsfähige Hardware, denn ein herkömmlicher Computer reicht dafür nicht. Eine geeignete Hardware ist eine sehr gute Grafikkarte oder ein spezieller Bitcoin-Mining-Computer, ein sogenannter „Rig“.

Den Bitcoin-Miner schließen Sie per LAN-Kabel an Ihren Router an und konfigurieren ihn über den Webbrowser. Aktuelle Bitcoin-Miner-Modelle besitzen inzwischen ein Netzteil, sodass die Stromversorgung recht unkompliziert möglich ist.

Zudem brauchen Sie eine leistungsstarke Klimaanlage, um den Raum zu kühlen, in dem Ihre Hardware untergebracht ist.

Was kostet das Mining?

Für einen geeigneten Rechner, also einen Bitcoin-Miner, zahlen Sie in der Anschaffung zwischen 150 € und über 6.000 €. Ein wesentlicher Aspekt beim Mining ist allerdings der Stromverbrauch. Die Computer brauchen Strom, um zu laufen. Weil es dann ganz schön heiß im Raum wird, werden wiederum gute Klimaanlagen benötigt, um die Rechner zu kühlen. Deshalb nutzen in Indien viele Schürfer Solarenergie. 

Allein für den Rechner können Sie im Schnitt mit 64 € pro Tag an Stromkosten rechnen. Hinzu kommen die Kosten für Zusatzperipherie wie Netzwerk oder Router sowie die Kosten für die Klimaanlage. 

Miner müssen somit erst einmal reichlich Geld investieren und Technik kaufen, bevor sie ihre Belohnung in Form der Kryptowährung bekommen.

Lohnt es sich, Bitcons zu schürfen?

Wer im deutschsprachigen Raum ansässig ist, fährt wenig Rendite ein, wenn er Bitcoin mint. Dafür sind die Kosten für die Hardware und die Strompreise einfach zu hoch. 

Selbst bei einem hohen Bitcoin-Kurs dauert es für eine Einzelperson relativ lange, einen Block zu minen. Entsprechend hoch sind die Stromkosten. Der Aufwand ist es hierzulande in der Regel nicht wert, neue Bitcoins zu schürfen.

Es gibt mittlerweile riesige Mining-Farmen, die Bitcoin im großen Stil schürfen. Die Farmen arbeiten nach dem Prinzip, dass sie registrierten Nutzern ihre Rechnerleistungen für das Schürfen freigeben. Die Nutzer mieten Hashpower und bekommen im Gegenzug eine anteilige Rendite am Mining-Ergebnis. 

Bei der Auswahl einer geeigneten Mining Farm ist jedoch Vorsicht geboten, denn es tummeln sich auch einige schwarze Schafe darunter.

Wie viele Bitcoins kann man schürfen?

Theoretisch können rund um die Uhr Coins geschürft werden, aber die Gesamtmenge an Bitcoins ist auf 21 Millionen begrenzt. Damit soll der Wert der Währung gesichert werden.

Bis die Miner die Gesamtmenge an möglichen Coins geschürft haben, vergeht jedoch noch einige Zeit. Voraussichtlich wird das im Jahr 2140 der Fall sein.

Wie lange dauert es, Bitcoins zu schürfen?

Nutzer, die alleine minen, brauchen sehr lange, um einen Bitcoin-Block zu erschaffen. Rentabler ist das Minen in einem Pool mit anderen zusammen – das sogenannte Cloudmining. Dabei wird der Gewinn je geschürftem Block an alle Beteiligten ausgezahlt. 

Lesen Sie auch: Wie sicher ist Bitcoin?

Gibt es eine Anleitung zum Schürfen von Bitcoins?

Eine explizite Anleitung, ähnlich einer Gebrauchsanweisung, gibt es für das Minen von Bitcoin nicht. Wenn Sie sich dafür interessieren, finden Sie aber zahlreiche YouTube-Tutorials.

Die richtige Hardware zum Schürfen

Wichtig ist, dass Sie sich die beste Hardware kaufen, die es aktuell am Markt gibt. Nur so stellen halten Sie sich die Chance offen, dass Ihre Einnahmen Ihre Ausgaben übersteigen. Das gelingt natürlich umso leichter, je höher der Kurs des Bitcoins aktuell ist.

Die passende Hardware ist allerdings leicht zu bekommen, wenn man die nötigen finanziellen Mittel dafür hat. Es gibt sie beispielsweise auf Amazon oder Ebay. Nachdem die Hardware installiert ist, kann das Minen beginnen.

Cloudmining

Eine einfachere Möglichkeit, mit Minen Geld zu verdienen ist das oben bereits erwähnte Cloudmining. Dafür müssen Sie keinerlei technische Anforderungen erfüllen oder Hardware kaufen, sondern „nur“ etwas Geld investieren. 

Sie stellen Ihr Geld beim Cloudmining über einen bestimmten Zeitraum für das Schürfen von Bitcoins zur Verfügung und erhalten im Gegenzug eine Rendite, die sich aus dem aktuellen Kurs der Kryptowährung ergibt. 

Der bekannteste Anbieter für Cloudmining ist Genesis. Hier können Sie – wie bei vielen anderen Anbietern auch – zwischen verschiedenen Preismodellen wählen. Meist stehen Ihnen drei Preismodelle zur Verfügung, andere Anbieter haben auch die Option, dass Sie sich ein eigenes Paket zusammenstellen. 

Beim Cloudmining bleibt jedoch ein Risiko für Sie bestehen, da Sie nicht im Besitz der Mining-Ausrüstung sind. Im Bereich Cloudmining kam es über die Jahre immer wieder zu Betrugsfällen. Wir raten Ihnen daher, hier ausgesprochen vorsichtig zu handeln.